Foto: copyright Barbara Höller

drinnen, drauf und dran

barbara hoeller vereint in der ausstellung bildobjekte,
die sich mit der räumlichen ortung von farbe beschäftigen.

Die Farbe, in allen Fällen ist es die reine hochwertige Acrylfarbe,
wird hier als Material verstanden und dessen stoffliche Qualität
wird verschiedenartig ausgelotet.
Für die Wandobjekte wird deshalb auch nur das reine Weiss,
das manchmal auch gebrochen sein kann, verwendet.

In einer Variante von Objekten bildet Farbe eine Art Füllmaterial.
Die rasterartig angeordneten, ausgefrästen Löcher der Holzplatte
werden mit Farbe vollständig ausgefüllt, sodaß nach dem Trocknungsprozess
kleine höhlenartige Negativformen entstehen.

Andere Objekte zeigen einen beinahe trivialen Farbauftrag
als schmale körperhafte geschlängelte Linie auf Leinwand.
Hier strebt die Farbe nach endlosen Irrwegen
kurvenreich über den Rand und bezeichnet die Seitenfront
selbst als die eigentliche Sichtfläche.

Wie Farbe einen Bildgrund tragen kann, zeigen die Objekte mit Glasplatten.
Fette Farbschnüre drängen sich hier dicht aneinander, vereinen sich zu Flächen
oder bilden kleine Holhlformen und werden von der gläsernen Schutzschicht
scheinbar gequetscht und so geplättet in den Hintergrund gedrängt.

Die reine Farbe ist auch als reines Objekt im Raum vorhanden.
Stapelbar, verformbar, austauschbar und schlichtbar liegen die Farbstoffe auf.
Wie immer bei Höller geht es auch hier um die Ordnung der Dinge.
Nur diesmal ist es die Farbe.
Und wie jedes Ding hat Farbe mindestens zwei Seiten.

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